Statt der gemeldeten 10.000 Wohnungen wuren tatsächlich 150 weniger genehmigt. Aber das nur am Rande. Viel aussagekräftiger sind die Zahlen des Statistikamts Nord, die heute veröffentlicht wurden. Weniger als 7.500 Wohnungen wurden tatsächlich fertiggestellt.
Damit ist die Zielvorgabe von 10.000 Wohnungen, welche der Hamburger Senat mit den Wohnungsbauunter-nehmen in dem sogenannten Bündnis für das Wohnen in Hamburg erst 2020 erneuert hatte, katastrophal gescheitert.
Schon vergangene Woche hatten wir berichtet, dass der VNW die Ziele vor dem Hintergrund der Corona-Beschränkungen und des Kriegsausbruchs als Auftrag zu betrachten sein, welcher unmöglich umzusetzen sei.
Unsere Position zu der fortschreitenden Verdichtung, dem Wegfall von Grünflächen usw. hat uns wiederholt dazu veranlasst, entsprechende Baupläne kritisch zu betrachten und – wenn nötig – abzulehnen. Wir distanzieren uns ausdrücklich von dem politisch vorgegebenen Konzept der sogenannten „wachsenden Stadt“, das als Wahlversprechenden von der SPD in Hamburg ausgerufen wurde, um die klamme Haushaltskasse durch Zuzug aus anderen Bundesländern aufzubessern. Der erhoffte Ausgleich des Hamburger Haushalts ist bislang ausgeblieben, das Konzept führte statt zu mehr Geld, zu mehr Zuwanderung – zuletzt vermehrt 2015/1016 und heute erneut.
Eine Stadt darf aber nicht nur in der Anzahl ihrer Einwohner, Wirtschaftskraft oder Wohnungen wachsen. Wenn man die Lebensqualität aufrechterhalten möchte, muss auch die Wirklichkeit der erhöhten Zuwanderung mit den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, der Teilhabe und des Sports und der Kultur in Einklang gebracht werden.
Hamburg ist ohne Frage eine Stadt vieler Kulturen. Diesen Kulturen den notwendigen Platz zur Entfaltung zuzugestehen, und dabei Konflikten mit anderen Kulturen aktiv vorbeugen und – wenn notwendig – auch zu begegnen ist eine der Hauptverantwortungen des Hamburger Senats.
Mehr Wohnung allein, schaffen diesen Balanceakt nicht.