Mehr als 100 Fahrzeuge soll die Flotte umfassen, die nächstes Jahr in Bergedorf an den Start geht. Die Autos sollen per App bestellt werden, der oder die Tele-Fahrerin fährt das Fahrzeug zum Kunden, dieser steigt ein und fährt selbst zum Ziel. Nach der Fahrt soll das Auto per Tele-Fahrer geparkt werden. Was zunächst „cool“ und „klimafreundlich“ klingt, hat mehrere Nachteile.
Unter anderem werden diese 100+ Fahrzeuge den wenigen Parkraum in Bergedorf weiter verknappen; derzeit sind in Hamburg bereits über 3.500 Carsharing Fahrzeuge gemeldet, die jedes für sich einen Parkplatz beanspruchen. Dieser Parkplatz geht den Anwohnern verloren oder wird extra angelegt; unter anderem auf städtischen Grünflächen beispielsweise Mittelstreifen.
Hinzu kommt, dass ein solcher Service bei Volllast entsprechend viele „Tele-Fahrer“ benötigt, mitsamt Büros, Backoffice, Verwaltung usw. Zur Arbeit fahren die Arbeitnehmer in die Hafen-City, wo es bekanntlich kaum Parkplätze gibt, alle brav mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Es gibt noch viele offene Fragen:
- Wie viele Fahrzeuge werden es?
- Was kostet der Spaß?
- Wie ist das Einsatzgebiet der Fahrzeuge begrenzt?
- Wo ist die Ladeinfrastruktur der E-Fahrzeuge?
- Wie sieht es mit der maximalen Lenkzeit bei Bildschirmarbeit aus?
Zusammenfassend lässt sich also sagen:
100-150 Arbeitnehmer fahren in die Hafen-City, um in Büros sitzend, Fahrzeuge in Bergedorf zu steuern, für Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen kein eigenes Fahrzeug nutzen möchten.
So etwas gibt es schon, allerdings ohne große Büroräume. Es nennt sich Taxi oder – für die finanzkräftigere Klientel – Limousinen-Service!