Die ersten Bäume sind bereits gefällt, weitere werden folgen. Wesentlich weniger Bäume müssten gefällt werden, würden nicht gleichzeitig mit dem Bau des Parkplatzes und der Wendemöglichkeit für die Busse die Radfahrer verhätschelt und mit teils über zwei Meter breiten Radwegen beglückt.
Nun würden wir uns einem angemessenen Radweg gar nicht versperren, wenn wir die Anzahl der Nutzer denn wüssten! Das hat auch die Polizei in den sogenannten Abwägungsvermerken gefordert. Die Antwort der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) war ein lapidarer Hinweis auf die ursprünglichen Unterlagen, die allerdings nur Angaben für den Auto- und Schwerlastverkehr enthalten – keine Daten für den Radverkehr.
In ähnlichen Fällen wird gerne auf die „Pandemie“ verwiesen, die einen Einsatz von Personal zur Zählung der Radverkehrsmengen unmöglich machen würde. Wir halten dagegen, dass der Behörde seit zwei Jahren die hochgelobten Infrarot-Detektoren zur 15-minütigen Erfassung der Radverkehrsmengen zur Verfügung stehen und diese auch eingesetzt werden. Daher ist es in unseren Augen unverständlich, dass eine manuelle, personelle Zählung erfolgen soll, wenn eine automatische Erfassung kostengünstiger möglich ist.
Wir vermuten, dass eine Erfassung des Radverkehrs in den einzelnen Verkehrsführungen eine wesentlich geringere Anzahl als an der Zählstelle am Berner Heerweg auf Höhe des EKZ Farmsen ergeben würde. Die tagesaktuellen Zahlen dort sind in der historischen Spitze nicht über 750 pro Richtung. Umgerechnet ein Radfahrer alle zwei Minuten. Für solche „Massen“ an Radfahrern benötigt man unserer Ansicht nach keine zwei Meter breite Radwege.
Eigene Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass die Menge der Radfahrer an der Einmündung des Bramfelder Weg in die Straße Am Luisenhof ungleich geringer ist als am EKZ Farmsen.
Verstehen Sie uns nicht falsch: Wir erachten den Bau des Busparkplatzes inklusive der dazugehörigen Wendeanlage für den reibungsfreien Ablauf des Busverkehrs am Knotenpunkt Farmsen als absolut nötig. Wir sehen nur keinen Sinn darin, Bäume ohne Not zu fällen, um den Fahrkomfort einiger Radfahrer zu erhöhen.
An dieser Stelle wurden mehrere Bäume gefällt, um eine bequeme Radverkehrsführung herzustellen. Wir meinen: Eine eigene Rechtsabbiegespur für Radfahrer ist hier überflüssig und versiegelt den Boden unnötig!
Andererseits werden hier neue Konflikte zwischen Auto- und Radfahrern geschaffen!
In der obigen Abbildung sehen Sie links den Konflikt zwischen rechts abbiegenden Autofahrern und links abbiegenden Radfahrern, deren Fahrtrichtungen sich hier kreuzen!
Rechts ist der Konflikt zwischen wartenden Radfahrern und den rechts abbiegenden Gelenkbussen des HVV ein weiterer neuralgischer Punkt. Diese beiden Punkte haben wir als einzige Fraktion erkannt und zu Protokoll gegeben.
Wenngleich es in dieser – wie in den meisten Planungen – um die Konflikte zwischen Radverkehr und Autoverkehr geht, so wird der Fußverkehr gerne übersehen, so auch diesmal. Ganz nebenbei freute sich der Verband der Radfahrlobbyisten über die guten Anschlüsse über die Planungsgrenzen hinweg. Wie diese Planungen für den Fußverkehr aussehen, möchten wir Ihnen an einem Beispiel verdeutlichen.
Während wir davon ausgehen müssen, dass der orange dargestellte Radweg die Mindestbreite von zwei Metern erfüllt, ist der darüber in gelber Farbe dargestellte Gehweg deutlich schmaler, obwohl auch für diesen eine vorschriftsmäßige Mindestbreite von zwei Metern einzuhalten ist.
Leider müssen wir Ihnen auch mitteilen, dass unser Vorschlag, an den Parkbuchten der Busse Lademöglichkeiten für die kommenden Elektro-Busse im Rahmen der Elektrifizierung der Busflotte zu schaffen, weder vom HVV noch von der Hochbahn aufgegriffen oder geprüft wurde.