Wenn selbst das linke Hamburger Abendblatt über die Umbenennung witzelt, dann will das schon etwas heißen. Noch ist kein einziger Meter Radschnellweg in Hamburg oder dem Hamburger Umland gebaut worden, da wird das Projekt umbenannt. Die Älteren unter uns werden sich noch an den Werbespruch erinnern: „Raider wird jetzt Twix…“ Gleiches gilt nun wohl auch für die in „Radroute plus“ umbenannten Radschnellwege. Diese ehemaligen Radschnellwege sollten eine direkte und schnelle Verbindung für Radenthusiasten zwischen Hamburg und seinem Umland – Verzeihung: der Metropolregion – bieten. Für den gewöhnlichen Radverkehr waren diese Verbindungen von Beginn an nicht gedacht. Fakt ist, dass die meisten Wege mit dem Fahrrad weniger als fünf Kilometer betragen. Das steht in einem eklatanten Widerspruch zur vorgeblichen Aufgabe der „Radroute plus“, deren Zweck es ist Fernpendler aus Bad Bramstedt, Stade oder Ahrensburg für ihren täglichen Arbeitsweg auf das Fahrrad zu locken. Auch uns sind einige wenige Zeitgenossen bekannt, die solche Strecken bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zurücklegen. Die große Mehrheit wird aber weiterhin auf Bus und Bahn oder gleich das eigene Auto setzen.
Finanziell wäre der Bau der Verkehrswege vor dem Hintergrund der starken Teuerung der letzten Jahre kaum zu stemmen gewesen. Pro Kilometer Radstrecke hat man noch 2021 mit rund 2.000.000 € kalkuliert. Die Angaben finden sich in der Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg Volksdorf – Ahrensburg auf Seite 61:
Inzwischen gehen Branchenkenner davon aus, dass die Teuerung auch beim Bau von Radwegen angekommen ist. 3 Mio. € / Kilometer Radweg dürften keine utopische Zahl sein. Vor dem Hintergrund, dass potentiell nur 500 bis 2.000 Radfahrer diese Strecken pro Tag fahren würden, stehen die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen (selbst wenn man die zugrundeliegende Klimahysterie teilt). Dies dürfte auch der Hauptgrund sein, warum SPD und Grüne in Wandsbek dieses Vorhaben nicht mit Priorität verfolgen. Das bestätigt auch die ansonsten inhaltslose Antwort auf unsere Anfrage hierzu:
Wann rechnet das Bezirksamt Wandsbek mit dem Beginn der Umsetzung der nun umbenannten Radroute plus? Bezirksamt Wandsbek: Nach Aufnahme in das Arbeitsprogramm. Über die Aufnahme entscheidet die Bezirksversammlung.
Dass für die Entscheidung der Bezirksversammlung aktuell nur die Mehrheit von Rot-Grün nötig ist, es aber dennoch nicht angegangen wird, spricht Bände.
AfD Anfrage zur Umbenennung der Radschnellwege
Dann doch lieber eine Umbenennung des Gesamtkonzepts. Das ist günstiger und zieht keinen Rattenschwanz an Klagen der Anlieger aus Volksdorf nach sich.
Wir hatten im Rahmen des Baus der S4 bis Ahrensburg bereits im April 2023 gefordert, dass der weitgehend parallel verlaufende Radschnellweg zwischen Ahrensburg und Volksdorf nicht weiter verfolgt wird. Die zusätzlichen Ausgaben seien dem Steuerzahler in Zeiten von Haushaltseinsparungen und Dauerkrisen nicht zu vermitteln, haben wir damals argumentiert. Leider wurde dieser vernünftige Antrag abgelehnt.
Auch die Politik hat zu sparen – Radschnellweg nach Ahrensburg verliert durch S4 an Priorität
Nur mit der AfD erhalten Sie in Wandsbek eine Verkehrspolitik, die sich an den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer orientiert und aktiv an die Entwicklung der Gesellschaft anpasst.